Faszination Havel

Kanal klingt nicht gerade spannend, diese Route entlang des Emster-Havel-Kanals ist es aber, denn diese wassertouristische Strecke berührt sogar die Ausläufer des Flämings.

Gebaut wurde der Emster-Havel-Kanal als Transportweg für Tonziegel, deren Produktion der wichtigste Industriezweig früherer Zeit in der Region war.

Der Emster-Havel-Kanal ist eine Tour sowohl für Wasserwanderer mit Kanu oder Kajak, als auch Motorbootkapitäne. Berufsschiffahrt gibt es hier nicht. Segler müssen über längere Strecken aufgrund Kanalfahrt und geringer Durchfahrtshöhen von Brücken den Mast legen, werden aber als Naturliebhaber durch die besondere Eigenart des Reviers entschädigt. Segel zu setzen ist erst auf Netzener See oder Klostersee möglich.

Der Emster-Havel-Kanal, der querab zum Fluss in südlicher Richtung läuft, verbindet den Hauptlauf der Havel auf Höhe Klein Kreutz (Stromkilometer 24 Unter Havel-Wasserstraße) mit dem alten Klosterort Lehnin.

Das ehemalige Zisterzienserkloster ist ein lohnendes Ziel für den dortigen Landgang. Doch bis man auf den Klostersee gelangt, durchfährt man etwa 18 km Landeswasserstraße und passiert dabei den Rietzer See, den Netzener See und erreicht den Klostersee.

Der Klostersee ist Wendepunkt der Tour, man muss die Rückfahrt über die gleiche Strecke antreten. Doch dann sieht alles wieder ganz anders aus, als man es bei der Herfahrt "schon gesehen" hat. Besondere Aufmerksamkeit erfordert der Rietzer See, der besonders flach, nur über die betonnte Fahrrinne zu passieren ist. Die Prüfung der Wassertiefe ist immer wieder zu empfehlen, da der Seeschlamm auch die Fahrrinne erreicht.

Der Rietzer See ist europäisches Vogelschutzgebiet, man findet hier nicht nur Wildgänse und Entenarten, auch Reiher und Kranich ziehen hier ihre Kreise. Unbedingt zu beachten sind die für den Bootsführer im Interesse des Naturschutzes teilweise gesperrten Uferzonen.

Daher muss man für einen ersten Landgang nochmals ca. 3 km Kanalfahrt hinter sich bringen. Der Netzener See ist touristisch erschlossen, Badestelle, Campingplatz und Hotelanlage mit Anlegemöglichkeiten , Ausflugsschiffahrt und Terrassenrestaurant findet man auf dem Westufer, das Nordostufer bietet kleine Buchten und Badeplätze für den Individualisten.

Für den "Fall der Fälle" findet man am Südwestufer auch eine Bootswerft, kurz vor der Durchfahrt der großen A2-Autobahnbrücke Berlin-Hannover, die das Panorama in Südrichtung bestimmt.

Nach Passieren der Autobahnbrücke erreicht man den Klostersee, das letze Teilstück der Route. Hier kann man ebenfalls an Land gehen, bis in den Ort und zum Kloster sind es dann ca.15 min. Fussweg. Sehens- und erlebniswert ist auch das Strandbad. Im Stil der 30er Jahre errichtet, lädt es heute mit seinen Spiel- und Sportanlagen zu einem Besuch ein. Fast gleich nebenan ist der Skulpturenpark mit der "Galerie am Klostersee" zu finden.

Auf dem Freigelände und in der Galerie sind wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Künstler zu sehen. Unser Tipp: Frisch geräucherter Fisch ist freitags und samstags bei der Fischerei Schröder erhältlich.

Routen- & Tourentipps:

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